Nachhaltigkeit & Digitalisierung verbinden

DUALE TRANSFORMATION BEIM GCC

Globale Ziele erreicht man nur gemeinsam! In einer Welt, in der Nachhaltigkeit (und damit meinen wir ESG: Environmental, Social und Governance, zu Deutsch: Umwelt, Soziales und Unternehmensführung) zunehmend im Fokus steht, sehen wir es als unsere Verantwortung, nicht nur gesetzliche Vorgaben zu erfüllen, sondern auch freiwillig hohe Standards zu etablieren. Dank Digitalisierung und bedarfsgerechter Produktion setzen wir neue Maßstäbe, um Überproduktion und Verschwendung zu reduzieren. Wir glauben fest an die Bedeutung analoger Produkte und sind überzeugt, dass die Verknüpfung von Druckprodukten mit der digitalen Welt ein entscheidender Erfolgsfaktor für unsere Kunden ist.

Nachhaltigkeit ist für uns nicht nur ein Begriff, sondern ein zentraler Bestandteil unseres Handelns. Als Unternehmen tragen wir eine besondere Verantwortung gegenüber Gesellschaft und Umwelt. Mit unserer Mitgliedschaft im UN Global Compact und unserem Fokus auf die Sustainable Development Goals (SDGs) der Vereinten Nationen stellen wir uns aktiv den globalen Herausforderungen und gestalten eine nachhaltige Zukunft mit.

Auf dieser Seite geben wir einen Überblick über den aktuellen Stand unseres Nachhaltigkeitsmanagements: Sie erfahren, wie wir gesetzliche Anforderungen umsetzen, welche Zertifizierungen bereits fest in unserem Managementsystem verankert sind, welche freiwilligen Maßnahmen wir ergreifen und auf welche Weise wir als Unternehmen kontinuierlich daran arbeiten, einen positiven Beitrag zu einer nachhaltigen Zukunft zu leisten.


Im Fokus

  • Bedarfsgerechte Produktionen in großen und kleinen Auflagen dank weitestgehender Digitalisierung und Automatisierung. Damit bauen wir auf unsere langjährige Erfahrung in diesem Bereich und setzen klare Akzente für die Zukunft.
  • Umweltfreundliche Materialien aus nachhaltiger Forstwirtschaft und von ausgewählten Top-Materiallieferanten, die unsere hohen Nachhaltigkeits-Anforderungen erfüllen und mit uns gemeinsam weiterentwickeln.
  • Unterstützung unserer Kunden beim IT-gestützten Compliance- und Nachhaltigkeitsmanagement rund um CSR-Reporting, Lieferkettensorgfaltspflicht, EUDR, Bill of Material und digitalem Produktpass.

Mit diesen Schwerpunkten möchten wir auf Ihre aktuellen Herausforderungen und Bedürfnisse eingehen und einen positiven Beitrag zu einer nachhaltigen Zukunft leisten.

Unser Engagement für Corporate Social Responsibility (CSR) und Corporate Digital Responsibility (CDR) ist nicht nur Teil unserer Unternehmenskultur, sondern auch eine wichtige Grundlage für die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit unseren Kunden, Lieferanten und Partnern. Gemeinsam können wir mehr erreichen – für unsere Umwelt, unsere Gesellschaft und für zukünftige Generationen. Dies ist uns als familiengeführtes Unternehmen sehr wichtig.


Nachhaltigkeitsmanagement

Wo stehen wir? Was treibt uns an? Nachfolgend ein Einblick in die unterschiedlichen Themen unseres Nachhaltigkeitsmanagement.

Teilnahme am UN Global Compact (SDGs)

Unsere Teilnahme am UN Global Compact bildet die Grundlage unseres Engagements für eine verantwortungsvolle Unternehmensführung. Durch diese weltweit bedeutendste Initiative verpflichten wir uns, die zehn universellen Prinzipien in den Bereichen Menschenrechte, Arbeitsnormen, Umweltschutz und Korruptionsbekämpfung zu achten und zu fördern.

Ein nächster und erster zentraler Ansatz unserer Nachhaltigkeitsstrategie ist die Erstellung einer Wesentlichkeitsanalyse, mit der wir uns aktuell intensiv beschäftigen. Ziel dieser Analyse ist es, die Themen zu identifizieren, die für unsere Stakeholder und den langfristigen Erfolg unseres Unternehmens am wichtigsten sind.

Auf Basis der Ergebnisse der Wesentlichkeitsanalyse werden wir konkrete Schwerpunkte definieren, die unsere Beiträge zu den Sustainable Development Goals (SDGs) der Vereinten Nationen bestimmen. Diese globalen Ziele dienen uns als Kompass, um eine nachhaltige Zukunft mitzugestalten und gezielt in den Bereichen zu wirken, die für uns besonders relevant sind.

Wir sind überzeugt, dass ein strategisches und systematisches Vorgehen entscheidend ist, um Verantwortung zu übernehmen und einen positiven Einfluss auf Gesellschaft und Umwelt auszuüben.

Nachhaltigkeitsbericht (VSME)

Die Bedeutung von Nachhaltigkeitsberichterstattung wächst. Die Anforderungen an die Nachhaltigkeitsberichte von Unternehmen ändern sich tiefgreifend. Bestimmte Unternehmen von öffentlichem Interesse in der EU müssen bereits seit einigen Jahren über ihre Nachhaltigkeit Bericht erstatten. Dies regelt die seit 2014 geltende Non-Financial Reporting Directive (NFRD). Diese Berichtspflicht soll nun erheblich ausgeweitet werden. Die CSRD wird die NFRD erweitern und den Anwendungsbereich deutlich ausweiten.

Nach den OMNIBUS-Anpassungen der EU wird das GCC nicht verpflichtet sein, einen Nachhaltigkeitsbericht nach dem CSRD-Standard zu erstellen. Wir haben uns darauf verständingt, den freiwilligen GCC-Nachhaltigkeitsbericht auf Basis des VSME-Standard (Voluntary SME Standard) mit der DNK-Plattform (Deutscher Nachhaltigkeitskodex) zu erstellen. Der erste Bericht wird für das Kalenderjahr 2024 im 4. Quartal 2025 veröffentlicht.

Bereits heute setzen wir uns im integrierten Managementsystem (Energie- und Umweltmanagement) Ziele und verbessern stetig unseren CO2-Fußabdruck. Der VSME-Standard inkl. der ESRS (European Sustainability Reporting Standards) bieten uns zukünftig eine gute Grundlage, unsere Bemühungen in bekannter und allgemeiner Struktur zu veröffentlichen.

Nachfolgend einige Auszüge unserer bisherigen Tätigkeiten im Energie- und Umweltmanagement:

  • Energieeffiziente Produktion
  • Modernisierung Klima- und Belüftungsanlage (inkl. Wärmerückgewinnung)
  • Umweltfreundliche Dispersionslacke auf Wasserbasis
  • Mineralölfreie Druckfarben
  • Zentrale Farbversorgung
  • Modernes Abfall-Recycling-Management
  • LED-Beleuchtung
  • Verwendung regenerativer Energien, teilweise durch eigene Photovoltaikanlage produziert
  • Umfangreiche Druckweiterverarbeitung mit Fadenheftung, Buchstraße und Registerstanzung, damit keine unnötigen Transportwege entstehen

Lieferkettensorgfalt (LkSG)

Am 1. Januar 2023 ist das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG), kurz Lieferkettengesetz, in Kraft getreten.
Ab dem 1. Januar 2024 müssen auch Unternehmen mit über 1.000 Beschäftigten die Vorgaben des LkSG erfüllen (= verpflichtende Unternehmen).

Das Lieferkettengesetz gibt vor, dass sich verpflichtende Unternehmen an die OECD-Leitsätze und die Leitprinzipien der Vereinten Nationen halten und die Sorgfaltspflichten der eigenen Lieferkette übernehmen. Informationen zum Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG) finden Sie hier.

Die Europäische Union (EU) hat im April 2024 das europäische Lieferkettengesetz (Corporate Sustainability Due Diligence Directive, CSDDD) verabschiedet. Die „benötigten“ Änderungen im deutschen Lieferkettengesetz werden voraussichtlich zwei Jahre in Anspruch nehmen – so lange darf es laut EU dauern. Somit werden wir uns in Deutschland in den kommenden zwei Jahren an die Richtlinien des deutschen Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz halten.

Das GCC ist aktuell kein verpflichtetes Unternehmen, somit sind wir nicht direkt vom Gesetz betroffen.

Entwaldungsfreie Produkte (EUDR)

Die EU-Verordnung über entwaldungsfreie Produkte (EUDR) ist am 29. Juni 2023 in Kraft getreten. Die Verordnung sieht vor, dass u.a. Papier, Pappe und Druckerzeugnisse wie Bücher, sofern diese auf Basis von Holz hergestellt werden, ab voraussichtlich dem 30. Dezember 2025 (große und mittlere Unternehmen) bzw. ab dem 30. Juni 2026 (kleine und Kleinstunternehmen) nur noch dann in der EU in den Verkehr gebracht oder ausgeführt werden dürfen, wenn diese nicht mit Entwaldung oder Waldschädigung in Verbindung stehen.

Die aktuell größte Herausforderung ist, dass jedes eingesetzte Holz bis zu seinem Ursprung nachverfolgt werden muss und jede Lieferung mit einer entsprechenden Referenznummer versehen wird. Dazu muss ein sogenanntes Due Diligence Statement (DDS) an das TRACE-System (TRAde Control and Expert System) übermittelt werden, welches im Gegenzug eine Referenznummer an das beantragende Unternehmen zurückgibt.

Das TRACE-System ist seit Anfang 2025 verfügbar, dafür wird eine EU-Login benötigt. Die BLE (Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung) hat einen Handlungsleitfaden veröffentlicht. Wir raten allen Kunden, Partnern und Lieferanten sich zeitnah zu registrieren und die Systeminfrastruktur kennen zu lernen. mediaprint solutions ist bereits registriert.

  • Das GCC wird zum 30.12.2025 entsprechende Referenznummern für Lieferungen zur Verfügung stellen.
  • Das GCC wird die EUDR-Daten als JSON (maschinenlesbar) zur Verfügung stellen, wir unterstützen das Austauschformat EUDR-X, an dem wir maßgeblich mitgewirkt haben. Der EUDR‑X-Standard kann ab sofort auf GitHub eingesehen und abgerufen werden. 
  • Das GCC wird ebenso die EUDR-Daten auf den Lieferschein und die Rechnung bringen

Wir werden laut der EUDR-Verordnung als KMU bewertet, ebenso gehören wir zu den nachgelagerten Akteuren in der Lieferkette. Wir beziehen unser Material ausschließlich aus der EU. Aktuell prüfen wir die rechtlichen Grundlagen, ob wir lediglich Referenznummern der Vorlieferanten weitergeben oder aus den Referenznummern der vorlieferanten eine eigene „neue“ Sorgfaltserklärung (inkl. neuer Referenznummer) erstellen. Hier gibt es aktuell noch Klärungsbedarf, siehe auch die FAQ der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (Frage und Antwort 3.9).

Papier aus nachhaltiger Forstwirtschaft (FSC®/PEFC)

Bei den FSC®– und PEFC-zertifizierten Papieren kommen nur Materialien aus einer ökonomischen, ökologischen und sozial nachhaltigen Waldbewirtschaftung zum Einsatz.

Anfang September 2021 trat die Version 3-1 des FSC®-Produktketten-Standards in Kraft, damit sind Anforderungen zu Kernarbeitsnormen fester Bestandteil der FSC®-Produktketten-Zertifizierung. Das GCC ist nach der neuen Version auditiert. Weitere Informationen finden Sie hier.

Produktsicherheit (GPSR)

Am 13. Dezember 2024 trat die neue EU-Produktsicherheitsverordnung (General Product Safety Regulation) in Kraft. Diese löste die bisherige Richtlinie zur Allgemeinen Produktsicherheit aus dem Jahr 2001 ab. Der Börsenverein des deutschen Buchhandels hat einen Artikel für die Pflichten für Verlage veröffentlicht.

Sollten Sie für Ihre Risikoanalyse eine detaillierte Stückliste (BOM – Bill of Material) benötigen, stellen wir Ihnen gerne auf Nachfrage die eingesetzten Materialien und technischen Datenblätter zur Verfügung.

Sollten Sie Anforderungen in Bezug auf Sicherheit von Spielzeug (EN 71) haben empfehlen wir die LEITLINIE Nr. 9 ZUR ANWENDUNG DER RICHTLINIE ÜBER DIE SICHERHEIT VON SPIELZEUG – BÜCHER. Sprechen Sie uns gerne an.

Digitaler Produktpass (ESPR)

Das GCC ist ein wichtiger Teil Ihrer Lieferkette und setzt auf starke Mitgliedschaften für Effizienz und Innovation. Der regelmäßige Austausch mit unterschiedlichen Experten und Fachverbänden, anderen Branchen und der Forschung ist Teil unserer DNA. So gestalten wir die Kernthemen unseres Umfelds aktiv mit: Große Strömungen wie Nachhaltigkeit und Digitalisierung, aber auch aktuelle Trends wie etwa Künstliche Intelligenz, Programmatic Print und Industrie 4.0!

Der erste digitale Produktpass für Bücher

Das GCC und mediaprint solutions entwickeln den ersten digitalen Produktpass für Bücher, um Transparenz und Nachhaltigkeit in der Buchproduktion zu fördern. Damit möchten wir einen Beitrag zur Produkttransparenz und zur nachhaltigen Gestaltung von Lieferketten leisten – in enger Abstimmung mit technologischen Standards, aktuellen regulatorischen Entwicklungen und dem branchenübergreifenden Austausch mit dem Responsible Publishing Net.

Die Attributliste für unseren digitalen Produktpass basiert auf bewährten Standards der Buchbranche: Im Zentrum steht ONIX, das weltweit genutzte Format zur Beschreibung von Buchmetadaten. Ergänzt wird es durch die praxisnahen Empfehlungen des Verzeichnisses Lieferbarer Bücher (VLB), das die spezifischen Anforderungen des deutschsprachigen Markts widerspiegelt.

Doch wir sind noch einen Schritt weiter gegangen: Aufbauend auf diesen Grundlagen haben wir unsere eigene Erfahrung und unser Verständnis der Produktionsprozesse, Materialflüsse und digitalen Möglichkeiten eingebracht. Daraus ist eine Struktur entstanden, die weit mehr ist als eine technische Liste – sie ist ein praxisnahes Werkzeug, das Transparenz schafft, Prozesse vernetzt und die Buchbranche auf kommende Anforderungen vorbereitet.

Weitere Informationen unter: https://mediaprint.de/erster-digitaler-produktpass-fuer-buecher-mediaprint-solutions/

Direkt zum Demonstrator: https://id.print-dpp.org/01/04260574670009/10/bxt-WK0004

Finanzieller Klimabeitrag (Climate Partner)

Leider können wir den CO2-Ausstoß nicht völlig abwenden, aber wir können ihn mit der Hilfe unserer Kunden ausgleichen. Aus diesem Grund können Sie Ihr Druckprodukt bei mediaprint mit finanziellem Klimabeitrag bestellen.

Der Ausgleich von CO2-Emissionen ist neben der Vermeidung und Reduktion ein wichtiger Schritt im ganzheitlichen Klimaschutz. Durch die Investition in international anerkannte Klimaschutzprojekte tragen Sie zum Klimaschutz bei. Im Gegenzug dazu erhalten Sie das Label „Mit finanziellem Klimabeitrag“.

Über eine speziell für Sie erstellte ID-Nummer im Label und eine Tracking-URL sind die Emissionen, der Ausgleich und das Klimaschutzprojekt Ihres Druckproduktes für jeden einsehbar.

Branchenstandard ProzessStandard-Offsetdruck (PSO) und -Digitaldruck (PSD)

Mit einer langjährigen Zertifizierung nach PSO (ISO 12647) und PSD (ISO 15311) stellen wir einen reibungslosen Druckablauf sicher. Wir erfüllen somit die hohen Qualitätsanforderungen des international anerkannten Standards für die Druckproduktion und die farblichen Vorgaben (inkl. Proofs) unserer Auftraggeber.

Unsere Zertifizierung und die regelmäßige Auditierung erfolgt über den Verbands Druck und Medien Mitteldeutschland e.V.


Umwelt. Bewusst. Drucken.

Wir engagieren uns aktiv für mehr Nachhaltigkeit in der Druckbranche und gemeinsam mit dem Verband Druck und Medien unterstützen wir die Kampagne „Umwelt. Bewusst. Gedruckt.“. Entgegen dem gängigen Vorurteil, dass Druckerzeugnisse wenig umweltfreundlich seien, zeigen wir, dass es auch anders geht.

Durch den Einsatz ressourcenschonender Materialien, emissionsarmer Prozesse und einer konsequenten Ausrichtung auf nachhaltige Standards setzen wir uns für ein neues, positives Image unserer Branche ein. Die Initiative bietet umfassende Unterstützung und Beratung für Unternehmen, die den Weg zu einer umweltbewussten Produktion gehen wollen – für einen nachhaltigen Wandel und eine verantwortungsvolle Zukunft.

Sie interessieren sich für die Initiative, dann finden Sie hier weitere Infos.

7 Fakten zur Nachhaltigkeit von Print

Wenn es um umwelt- und klimafreundliches Produzieren geht, hat die Druck- und Medienwirtschaft seit mehr als 25 Jahren eine Vorreiterrolle in der deutschen Wirtschaft. 

Quelle: Bundesverband Druck und Medien e. V.

1 Für unsere Druckprodukte werden keine Naturwälder gerodet.

Das Stammholz ausgewachsener Bäume ist viel zu wertvoll und daher zu teuer für die Papier-, Druck und Medienwirtschaft. Es wird vor allem für Häuser und Möbel verwendet. Frischfasern für die Papierherstellung dagegen stammen überwiegend aus Sägewerksabfällen, Plantagen- oder auch Durchforstungsholz. Bei der Zellstoffgewinnung aus Plantagenholz werden keine Naturwälder gerodet. Plantagen werden häufig auf landwirtschaftlich genutzten Flächen angelegt, die nicht mehr produktiv waren. Bei der Durchforstung von Wäldern nehmen Forstwirte einzelne schwächere Bäume aus dem Wald heraus, um den übrigen Bäumen bessere Wachstumschancen zu geben.

2 Der Wald in Europa wird täglich um 1500 Fußballfelder größer.

Die Papier-, Druck- und Medienwirtschaft sägt nicht an dem Ast auf dem sie sitzt. Wird Holz in verantwortungsvoller Weise aus dem Wald entnommen, bleibt das ökologische Gleichgewicht erhalten. Da fortlaufend mehr aufgeforstet als abgebaut wird, werden die Wälder sogar immer größer. Bei nachhaltiger Waldbewirtschaftung werden ca. 3-4 Bäume je gefälltem Baum angepflanzt. Europäische Wälder, die für die Herstellung von Produkten aus Holz, genutzt werden, wachsen täglich um eine Fläche von 1.500 Fußballfeldern.

3 Bei der Papierproduktion werden 90 Prozent des Wassers wiederverwendet.

Wasser ist eine kostbare Ressource und der Verbrauch wird von den Unternehmen der Wertschöpfungskette Print kontinuierlich optimiert. Das beginnt bei der Papierherstellung, in der auf einen sparsamen Wasserverbrauch geachtet wird. Das Wasser wird daher weitestgehend im Kreislauf gefahren und bis zu 90 Prozent wiederverwertet. Die spezifische Abwassermenge pro Kilogramm Papier, die gemeinhin als Messgröße für den Wasserverbrauch in der Papierindustrie genannt wird, konnte von knapp 50 Litern in den 1970ern bis heute auf 8,7 Litern pro Kilogramm Papier reduziert werden.

4 Druckprodukte machen weniger als 1 % des CO₂-Fußabdrucks pro Person in Deutschland aus.

Immer wieder rufen Unternehmen oder Organisationen öffentlich dazu auf, „der Umwelt zu liebe“ auf Druckerzeugnisse zu verzichten. Oder sie weisen darauf hin, dass sie die Druckerzeugnisse ihrer Unternehmenskommunikation durch digitale Medien ersetzt haben – der Umwelt zuliebe. Tatsächlich jedoch sind es ganz andere Gründe, die zur Abkehr von Print führen. Denn die Digitale Kommunikation ist mitnichten die per se umweltfreundlichere Alternative zu Print. Die digitale Kommunikation hat einen enormen Bedarf an Energie und nichtnachwachsenden Rohstoffen.

Quellen: https://www.oeko.de/blog/der-co2-fussabdruck-unseres-digitalen-lebensstils/ , VDMA; Studie des Fraunhofer ISE, Bundesverband Druck- und Medien e. V.

5 Der Energieverbrauch der Druck- und Medienwirtschaft sinkt seit Jahren.

Energie ist kostbar. Nicht zuletzt deshalb arbeitet die Druck- und Medienwirtschaft seit vielen Jahren kontinuierlich an der Senkung ihres Energieverbrauches. Zunehmend mehr Betriebe setzen zur Deckung ihres Bedarfes auf ökologische Quellen oder produzieren den Strom sogar selbst – einige bereits zu 100 Prozent. Und auch die Papierfabriken setzen auf effizienzsteigernde Maßnahmen. Sie konnten den Energieverbrauch in Deutschland um über 30 Prozent von rund 3.826 Kilowattstunden pro Tonne Papier im Jahr 1980 auf heute rund 2.644 Kilowattstunden senken.

Quellen: Bundesverband Druck und Medien e. V.; Die Papierindustrie e. V.

6 Weltmeister: 84 Prozent der grafischen Papiere in Deutschland werden recycelt.

Der Altpapierkreislauf in Deutschland ist Weltklasse. Vor allem, weil die Abfalltrennung hervorragend funktioniert. In der Druckproduktion wird bereits beim Einsatz verschiedener Materialien (Papier, Pappe, Farben, Lacke, Klebstoffe) darauf geachtet, dass diese den Recyclingprozess nicht behindern bzw. dass sie recyclebar sind. Dafür setzt sich die Arbeitsgemeinschaft Graphische Papiere (AGRAPA) in einer freiwilligen Selbstverpflichtung ein. Für diese Leistungen wurde die Gemeinschaft vom Bundesumweltministerium mehrfach gelobt.

7 Altpapier ist kein Müll, sondern ein wertvoller Rohstoff.

Benutztes Papier ist ein wertvoller Rohstoff und gehört deshalb getrennt entsorgt. Die Produzenten von Zeitungen, Prospekten, Werbeflyern, Haushalts- und Hygieneartikeln, Verpackungen und vielem mehr arbeiten vorzugsweise mit dem vergleichsweise günstigen Rohstoff Altpapier. Auch unter ökologischen Aspekten ist ein hoher Einsatz von Altpapier sinnvoll. Denn im Vergleich zur Papierproduktion aus Frischfasern wird für die Herstellung von Recyclingpapier nur etwa 50 Prozent an Energie und nur rund 33 Prozent der Wassermenge gebraucht. Auch deshalb ist Altpapier schon seit langem der wichtigste Rohstoff der deutschen Papierproduzenten.

Eine andere internationale Vereinigung, der wir gerne folgen, nennt sich Two Sides. Sie wurde 2008 von Mitgliedern der grafischen Industrie ins Leben gerufen. Sie wollten ein Forum für die Industrie schaffen, um Erfahrungen auszutauschen, Standards zu verbessern und die Kundenzufriedenheit zu steigern. Wenn es um die Nachhaltigkeit von Druck, Papier und Papierverpackungen geht, ist es wichtig, die Fakten von den Mythen zu trennen.